Institutionelles Schutzkonzept der Pfarrei Heilig Geist an der Bergstraße

Kirchliche Räume zu sicheren Räumen machen

Ein wichtiger Beitrag, dass kirchliche Räume sichere Räume für Schutzbefohlene sind, ist das Institutionelle Schutzkonzept. In den früheren fünf katholischen Kirchengemeinden des Pastoralraumes Bensheim-Zwingenberg hat eine Arbeitsgruppe hierzu ein Institutionelles Schutzkonzept erarbeitet, das nun für alle, die sich in der Pfarrei Heilig Geist, den jeweiligen Gemeinden und in den Kirchorten engagieren, fester Bestandteil ihres Engagements sein wird. Die EVV-Studie im Bistum Mainz sowie weitere Studien haben gezeigt, wie notwendig es ist, eine Kultur der Achtsamkeit zu entwickeln. Dabei richtet sich das Schutzkonzept nicht nur an Personen, sondern nimmt auch strukturelle und räumliche Faktoren, die Übergriffe begünstigen können, in den Blick.

Die Prävention vor sexualisierter Gewalt und Gewalt in jeglicher Form ist seit vielen Jahren schon fester Bestandteil in der Arbeit von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen im Bistum Mainz. In der jetzigen Pfarrei Heilig Geist an der Bergstraße haben sich dafür in der Vergangenheit weit über 400 Engagierte dem Thema angenommen, an Schulungen teilgenommen und ihre Bereitschaft für eine Kultur der Achtsamkeit zum Ausdruck gebracht.

Das Schutzkonzept unterstützt und erweitert die bisherigen Präventionsmaßnahmen.  Dafür sorgen klare Standards für Transparenz, eine Kultur der Grenzachtung und der fachliche Umgang mit Nähe und Distanz. Zudem gibt es Maßnahmen in drei Bereichen. Zum einen die Stärkung von Schutzbefohlenen, durch Ansprechpartner:innen, Wissen über Beschwerdewege und Meldewege. Eine weitere Maßnahme sind die Auswahl, Schulung und Unterstützung aller Engagierten, die sich unter anderem auf den Verhaltenskodex verpflichten. Die organisatorischen Rahmenbedingungen hinsichtlich der Räumlichkeiten sowie die Handlungsleitfäden sind die dritte Maßnahme im Rahmen des Schutzkonzeptes. Das Schutzkonzept ist ein wichtiger Beitrag, nicht nur für die Arbeit in den eigenen Gruppen und Kreisen, sondern weit darüber hinaus – für eine Kultur der Achtsamkeit und damit auch eine Kultur des Hinschauens und der Transparenz.